Probezeit: Bewährungsprobe für Fahranfänger
15.09.2020 | FAHRSCHUL-WISSEN
Führerscheinneulinge neigen aufgrund mangelnder Fahrpraxis zu Leichtsinn und Fehleinschätzungen, das Unfallrisiko ist in den ersten Jahren am Steuer überdurchschnittlich hoch.
Die bestandene Führerscheinprüfung ist ein freudiges Ereignis für Jung und Alt. Der bloße Erwerb einer Fahrerlaubnis macht Anfänger aber nicht schlagartig zu souveränen Verkehrsteilnehmern; im Gegenteil sind Fahranfänger statistisch gesehen besonders unfallgefährdet. Deshalb wird der Führerschein in den Klassen A, B, C und D in Deutschland seit dem 1. November 1986 vorerst nur auf Probe ausgestellt: Für zunächst zwei Jahre müssen frischgebackene Führerscheinbesitzer seitdem ihre Eignung am Steuer demonstrieren und stehen während dieser Probezeit unter verschärfter Beobachtung.
Sven Jozefoski von der Fahrschule FaSiT sitzt jeden Tag neben angehenden Verkehrsteilnehmern und weiß um die Startschwierigkeiten: „Ein sicherer Fahrstil speist sich zu großen Teilen aus vorhandenen Erfahrungswerten: Automatismen in den mechanischen Abläufen, Gespür für das Verhalten anderer Fahrer und Wissen um den Umgang mit einer Vielzahl unterschiedlicher Situationen – all diese Fähigkeiten müssen Fahranfänger erst noch entwickeln.“
Schulterblick, Kuppeln, Schalten, Blinken: Nach Jahren am Steuer sind sich routinierte Fahrer der zur sicheren Führung ihres Fahrzeugs erforderlichen Bewegungen kaum noch bewusst. Für Neulinge auf der Straße hingegen erfordert bereits eine unübersichtliche Verkehrsführung oder Vorfahrtsregelung die volle Aufmerksamkeit, schnell kommt es in Folge zu einer Überforderung.
Die häufigsten Unfallursachen bei Fahranfängern sind indes auf Fehleinschätzungen zurückzuführen: „Leider neigen unbedarfte Fahrer dazu, ihr eigenes Fahr- und Reaktionsvermögen massiv zu überschätzen“, sagt Sven Jozefoski. „Gleichzeitig unterschätzen sie Geschwindigkeiten, Abstände und Bremswege, weshalb brenzlige, aber noch vermeidbare Situationen im Straßenverkehr für Anfänger häufig im Unfall enden.“
In der Vermittlung verkehrskonformen Verhaltens während der Führerscheinausbildung spielt für Sven Jozefoski deshalb die psychologische Dimension eine zentrale Rolle: „Das Wissen um die noch vorhandenen, eigenen Unzulänglichkeiten ist entscheidend. Wenn ich ein realistisches Bild meiner Fahrkompetenz habe, passe ich meinen Fahrstil instinktiv entsprechend an.“
Schon mit der ersten Fahrstunde sollten Führerscheinanwärter gezielt bei der Ausbildung einer stets aufmerksamen und vorausschauenden Fahrweise unterstützt werden. Damit, so Sven Jozefoski, lasse sich das Unfallrisiko langfristig und nachhaltig minimieren – weit über die Probezeit hinaus.
Weitere Hinweise zum Thema gibt Sven Jozefoski jederzeit gerne persönlich unter der Durchwahl 03372443464 oder direkt in der Fahrschule: Fahrschule FaSiT , Zinnaer Str. 19, 14913 Jüterbog.